LOMU Hamburg: soziale Experimente und Aktionen zu Technologie, Kunst, Politik, Gesellschaft, Globalisierung, Regionalisierung, Globalisierungskritik, Schwarmintelligenz, …konomie, Situationismus, Utopie, Stadtentwicklung, UrbanitŠt, Zukunftsvisionen, Futurologie, Trendforschung, Kapitalismuskritik, Web 2.0, Community



Let's Memory
Ein Gesellschaftsspiel zur Leitkultur
9. November/1. Dezember 2007 und 5. September 2008


Die „Berliner Republik” debattiert seit längerem über eine „Leitkultur” für dieses arme, von Terroristen bedrohte Land. Über die Werte wird noch gestritten, aber ein paar Vorbilder sind schon gefunden worden: Letztes Jahr hat uns die Kampagne „Du bist Deutschland” Genies, Unternehmer und Promis präsentiert. Da fanden wir Franz Beckenbauer und Michael Schumacher, Adi Dassler und Porsche, Einstein und Beethoven sowie den unvermeidlichen Ludwig Erhard.

Ein durchsichtiges Manöver. Denn tatsächlich geht es darum, die Marke „Deutschland” fit zu machen für den globalen Kapitalismus und gleichzeitig die lauwarmen BRD-Patrioten auf den „Kampf der Kulturen” einzuschwören. Da passen viele Köpfe nicht ins Bild. Widerständskämpfer? Sozialisten? Zeitgenössische Künstler? Kritische Köpfe? Querulanten? Nie im Leben.

Gregor Gysi hat das Problem letztes Jahr in der taz auf den Punkt gebracht: „Die Konservativen haben Deutschland immer als eine Nation verstanden, zu der zumindest bestimmte Linke nicht dazugehören. Diese Linken haben das irgendwann akzeptiert und sich nur noch außerhalb und gegen die Nation definiert.”

Dieser Kulturkampf darum, wer drin und wer draußen ist, findet seit 1871 statt, als erstmals ein gesamtdeutscher Staat gegründet wurde. 22 Jahre vorher war die erste Revolution hierzulande gescheitert. Statt einer Republik kam ein militaristisches Kaiserreich. In Heinrich Manns „Der Untertan” werden die „48er”-Republikaner von den kaisertreuen Protagonisten mit ähnlichem Abscheu angesehen wie jetzt die „68er” – die gewaltbereiten Dutschkes, die den RAF-Monstern den Weg geebnet haben sollen. Dieses Land ist immer noch erstaunlich lernunfähig.

Auch die beiden anderen Revolutionen in Deutschland brachen zusammen: Die von 1918/19 ließ Reichspräsident Friedrich Ebert, SPD, von rechten Freikorps zusammenschießen, und die von 1989 wurde einfach aufgekauft.

LOMU meint: höchste Zeit, sich zu erinnern an diejenigen, die mit dem deutschbürgerlichen Mainstream nichts am Hut hatten. Eine kleine Auswahl stellt das begehbare "Gesellschaftsspiel zur Leitkultur: Let’s Memory" (3 x 5 Meter) vor:



LOMU will wissen: Wer aus dem 20. Jahrhundert inspiriert euch? Lasst euch nichts einreden – auch nicht von LOMU.

Freie Köpfe statt Leitkultur.


Mehr dazu: welche Köpfe besonders geschätzt werden, wie das Spiel ablief und was die Lomunauten zur Leitkultur sagen.

Alle Motive gibt es auch als Download für T-Shirts oder was auch immer.


LOMU Let's Memory

Intro
Das Spiel: 30 Köpfe
Bilder-Download
Eure Favoriten
Fotos
Kommentare
Umfrage


LOMU wird betrieben von: goldenezeiten.org | km21.org | phiesta.de