Let's Beuys reloaded bei SKAMend
8. 10. Mai 200
This was the SKAMend: Nach 17 Jahren musste die Künstlergemeinschaft SKAM e.V. am 15. Mai ihr Domizil, das Ex-Bowlingcenter an der Reeperbahn 1, räumen. Dass hier ein Kunstort entstanden war, den es in Hamburg nicht noch mal gibt, konnte daran nichts ändern.
Längst war das Grundstück zum absurden Spekulationsobjekt geworden, das zuletzt (2008) für mutmaßlich 50 Millionen Euro den Eigentümer wechselte. Der jetzige, der Baukonzern Strabag, ist fest entschlossen, die seit Jahren umstrittenen "tanzenden Türme" von Bothe, Richter, Teherani zu bauen. Bedenken, dass ein solcher Mammut-Bürokomplex St. Pauli nicht eben gut tun wird (Stichwort: Gentrifzierung), wischt die Strabag mit dem Argument beiseite, man wolle im Erdgeschoss der beiden Türme eine "St. Pauli-affine" Nutzung ermöglichen was immer sich das Unternehmen darunter vorstellt. Das Stadtplanungsamt Mitte nahm zwar die Bedenken vieler St. Paulianer zur Kenntnis, mehr aber auch nicht. Und die Kulturpolitik begriff erst ganz spät, wenn überhaupt, was die Kunstszene in Hamburg mit diesem Ort verliert. Die SKAMmies wiederum hatten sich nicht dazu durchringen können, den Abriss zum Politikum zu machen.
Aber sie verabschiedeten sich mit der großartigen Abschlussausstellung SKAMend und luden auch LOMU ein, sich daran zu beteiligen. Da brauchten wir nicht lange zu überlegen: Let's Beuys reloaded. Wir hingen also etwa 30 Bretter von Let's Beuys 2008 auf und legten daneben einen Stapel leere. Und siehe da, im Laufe des Wochenendes kamen 25 neue Bretter hinzu!
Alle Bretter gingen dann in die Auktion am Schluss von SKAMend, und der Auktionator inszenierte mit ihnen ein hübsches "Cash & Carry Art"-Spektakel. Den Erlös überließ LOMU dem SKAM, nicht zuletzt als Dank für die Unterstützung beim Gentropoly.
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LOMU bei SKAMend
Let's Beuys 2008 |