Worum geht es den Lomunauten?

Ein Aktionsbetrieb zur Wärmebehandlung also. Klingt nicht schlecht, aber worum geht es hier nun konkret?

Darauf gibt es verschiedene Antworten: LOMU according to aga, dwo, nbo, iMo...


LOMU according to aga

1. LOMU tastet mögliche zukünftige (technologische, soziale, ökologische, ökonomische, globale) Entwicklungen im sozialen Experiment ab
2. LOMU glaubt, dass die Aneignung der Impulse, die aus diesen Lebensbereichen ausgehen, nicht (nur) auf rational-analytischem Wege geschieht, sondern im spielerischen Erfinden, intuitiven Erfassen und konkreten Erleben.
3. LOMU möchte andere Wege gehen, Hierarchien unterlaufen, Regeln brechen, konstitutiv sein.
4. LOMU setzt Impulse, um die Möglichkeiten des eigenen Wirkens in Experimenten, Diskussionen und begehbaren Welten auszuloten.
5. LOMU kritisiert die Reduzierung der Lebensweise, die keinen Platz mehr für Ganzheit, Persönlichkeitsentfaltung und autonome Selbstwerdung lässt, und huldigt dem Homo ludens.
6. LOMU möchte durch das Spielerische einen Freiraum für eine menschliche Betätigung nach selbst gewählten Regeln schaffen.
7. LOMU meint: der Mensch versteht sich selber nur im Erleben seiner selbst.

8. LOMU glaubt, dass
der Mensch zuerst existiert, sich begegnet, in der Welt auftaucht und sich danach definiert.
9. LOMU
strebt im Gesellschaftlich-Sozialen das an, was die Chaostheorie und Systemtheorie Emergenz nennt, also das Auftauchen einer höheren qualitativen Odnung, die aus einem Ungleichgewicht entstehen kann.
10. LOMU bewegt sich im Spannungsfelld des Bestehenden und des Möglichen, mit dem Ziel Voraussetzungen für eine Gestaltung und Veränderung der Gesellschaft zu evozieren.


LOMU according to dwo

LOMU ist ein experimenteller Gemeinschaftsprozess, in dem wir als Einzelne und als Gruppe neue Erkenntnisse zum System Umwelt/Mensch/Maschine suchen. LOMU zeigt, in welchen Zusammenhängen wir bereits leben und was auf uns zukommt.

LOMU ist für mich die Faszination des spielerischen Umgangs mit Gegenwart und Utopie und ohne andere nicht möglich.


LOMU according to nbo

Die Gegenwart ist geprägt von einem Widerspruch: auf der einen Seite rasende Veränderung, eine Explosion der Möglichkeiten, eine drastisch zunehmende Technisierung und Ökonomisierung des Lebens, auf der anderen Seite eine sich ausbreitende Apathie, dass irgendeiner von uns diese Veränderung auch nur geringfügig beeinflussen könnte, ein politischer Stillstand in den Köpfen. Die meisten von uns gehören, wie Frithjof Bergmann schreibt, zu der...

„große[n] Masse der Menschen, die einfach orientierungslos auf dem Ozean des Seins treiben. Sie sind keine solch verzweifelten und wütenden Nihilisten, wie sie Dostojewski in seinen Romanen beschreibt. Sie sind Nihilisten, die Booten in einer Flaute gleichen. Sie haben keine Umkehr vollzogen, haben sich nicht irgendeiner Sache verschrieben oder eine Entscheidung gefällt. Sie beobachten die Horror-Show unserer Politik mit demselben dünnen und verächtlichen Grinsen, mit dem sie auf fast alles reagieren.“

Was uns Nihilisten fehlt, ist Selbstvertrauen und Bewegung. Zur politischen Bewegung à la 68 führt jedoch kein Weg mehr zurück, weil alle ihre Aktionen längst vom kapitalistischen Popspektakel absorbiert und unwirksam gemacht worden sind. Demos und Mollis waren gestern.

Das Gebot der Stunde lautet für mich: Nicht warten auf einen Tag X, an dem sich vielleicht in einer Art zivilisatorischem Urknall alles zum Besseren wendet. Sondern wieder anfangen, selbst nachzudenken, die Konsumpropaganda zu analysieren und neue Erkenntnisse sofort im Alltag, zusammen mit anderen, umzusetzen:
Kunst statt Effizienz,
Leidenschaft statt Anpassung,

Anteilnahme statt Hipness,
Spiel statt Profit.

Denn damit hatten die Situationisten schon 1960 recht: "Die Befreiung des Spiels, seiner kreativen Autonomie, überwindet die alte Spaltung in auferlegte Arbeit und passive Freizeit."

Wir alle sind Teil von etwas Neuem, das Antonio Negri und Michael Hardt als „Multitude“ bezeichnen: die potenzielle Gegenmacht in der globalen Herrschaftsstruktur des „Empire“, die chaotische Vielfalt jenseits von Rasse, Klasse, Nation, die zu kontrollieren den Eliten immer mehr Kopfzerbrechen bereitet – warum sonst würden sie die Daumenschrauben der Überwachung und der Disziplinierung etwa durch Hartz IV immer stärker anziehen? – und die zusammen genommen alles neu gestalten kann.

Beginnen wir damit hier und jetzt, zum Beispiel in Hamburg.

Wir sind LOMU.


LOMU according to iMo

Ich bin die Silberfolie von LOMU; beobachte das Beobachten der anderen, reflektiere mein Gesehen-werden, leuchte auf und ermatte. Beginne mit dem Augenscheinlichen, der Verschiedenheit der Menschen.

Dann ist das einzig Verbindende, Identitätstiftende zwischen uns die Differenz. Ein Paradox, dass womöglich nur aufhebbar ist, wenn eine höhere Ebene erreicht wird. Wie das geht und wo wir dann stranden, eben dies probiert LOMU.

Unsere verschiedenen Impulse bilden einen kritischen Aktionsraum. Im lockeren Koppeln der Handlungen fängt Bewegung an, die Auftrieb gibt. Von hier lässt sich ein weiter Horizont erblicken, voller neuer Einsichten, Ideen und Taten, strahlend schön.

Philosophieren, spielen und reflektieren über Eigenes und Fremdes; die lokale Welt und das große Ganze; in Worten, Taten und Schweigen; Gold, Silber und Blech; mit Bier, Wein und viel Genuss – all das ist LOMU, und noch einiges mehr. Komm dazu. Mach den Unterschied.

"It's the difference that makes all the difference."



Fragen, Ideen, Vorschläge? Auf den Verteiler setzen lassen?
Schreib an lomu@lomu.net.

Was ist LOMU?
Worum geht es den Lomunauten?
Was bedeutet Multitude?
Was macht LOMU genau?



LOMU ist ein nicht-kommerzieller Aktionsbetrieb und wird derzeit ausschließlich von den Lomunauten getragen.