LOMU Hamburg: soziale Experimente und Aktionen zu Technologie, Kunst, Politik, Gesellschaft, Globalisierung, Regionalisierung, Globalisierungskritik, Schwarmintelligenz, …konomie, Situationismus, Utopie, Stadtentwicklung, UrbanitŠt, Zukunftsvisionen, Futurologie, Trendforschung, Kapitalismuskritik, Web 2.0, Community
LOMU Hamburg: soziale Experimente und Aktionen zu Technologie, Kunst, Politik, Gesellschaft, Globalisierung, Regionalisierung, Globalisierungskritik, Schwarmintelligenz, …konomie, Situationismus, Utopie, Stadtentwicklung, UrbanitŠt, Zukunftsvisionen, Futurologie, Trendforschung, Kapitalismuskritik, Web 2.0, Community


Die Berichte der Schwärmenden

Wie haben die teilnehmenden Individuen ihre Entwicklung zum Smart Mob erlebt?


A:

- 3 Nummern von Niels bekommen (0 Min)
- Meine Idee: Rathaus Treffen, möglichst großen Pulk bilden, Erkennunsgzeichen Kuli im Mund, tippe die SMS
- 1. Kontakt: SMS von N (andere Gruppe) "noch kein Hinweis" (5 Min.)
- 2. Kontakt: SMS von T (dito) (8 Min)
- T ruft an: Treffen Flora in 20 Min.
- Entscheide, mich der Gruppe anzuschließen, formuliere meine Message um, informiere alle mir bekannten Nummern, auch dort hin zu kommen, inkl. Erkennungszeichen "Kuli im Mund"
- Fahre los
- Beim Parken in Flora-Nähe: Hinweis auf 7 Uhren erhalten (25 Min)
- Treffen Flora: ca. 7 Personen bereits da, Austausch bekannter Hinweise, Debatte
- Entscheidung: Treffen mit Gruppe am Mr. Kebap und Abmarsch
- Mr. Kebap: Erneute Debatte, keine weiteren Hinweise, "müsste am Wasser sein" (u.a. auch wegen Grillen)
- Abmarsch Richtung Amphore
- Gruppe teilt sich: Onkel Otto (ich) <-> Amphore
- Gruppe kommt wieder zusammen bei Onkel Otto, Abmarsch Richtung Landungsbrücken


F:

Ursprünglich ging ich von einem pünktlichen Start um drei Uhr nachmittags aus. Als ich also gemütlich in der Bahn aus Berlin saß, kam um 13:40 Uhr die erste SMS von Niels: Drei „Kontakte“. Bevor ich reagieren konnte, prasselten auch schon die Anrufe rein. Erst J, dann K, dann J. Gespräche mit teilweise entsetzlichem Empfang. „Hast Du einen Hinweis? Was sind das für Fahrgeräusche? Wir treffen uns erst einmal im Schulterblatt.“ Dann immer wieder SMSe. Ich war sehr euphorisiert und voller Vorfreude.
 
Drei Reihen weiter hörte ich das Signal für eine eingehende SMS mehrmals fast simultan mit meinen SMS-Eingängen. Sollte etwa noch ein Mitspieler in dem Zug sitzen? Ich schlenderte also mal den Gang runter. Die ältere Dame mit dem Handy pflegte aber wohl eher Familienkontakte.
 
Andere Mitreisende, größtenteils Generation Frührentner, schienen zwar interessiert, trauten sich aber nicht, mich anzusprechen. Die vorbeiziehende Landschaft reichte Ihnen.
 
Überall im sonnigen Hamburg also Galao-Schwärme und ich traurig und alleine in der Geisterbahn. Furchtbares Gefühl. Der Zug war mittlerweile 10 Minuten verspätet. Ich sehnte die Ankunft herbei.
 
Hinweis: Grün-weiß-rot. Jetzt wurde es spannend. Zielort war ganz offensichtlich ein italienisches Restaurant. Oder doch nicht? Vielleicht ein italienisches Schiff?
 
Ich stellte mir vor, ich hätte jetzt eine Standleitung zu allen Mitspieler und könnte im Zug eine virtuelle Kommandozentrale bilden an der alle Drähte zusammenliefen. Wie bei den drei ??? der Wagen auf dem Schrottplatz von Onkel Titus.
 
Weitere News durch SMS-Kontakt mit Katrin: Schwarmbildung jetzt bei Mr. Kebab dann 7 Uhren. Dazu fiel mir nun gar nichts ein. Und der Hauptschwarm war inzwischen unterwegs Richtung Pudel.
 
Am Altonaer Bahnhof bin ich dann schnell mitsamt Schallplatten und Reisegepäck aufs Rad gesprungen und endlich um halb vier mit der Nachhut der Hauptgruppe vor der Amphore zusammengekommen.


I:

Aufregung: Um 14h kommt die erste sms: Lomu meldet sich persönlich!!!
Es geht in die Startlöcher - ich, beim Frühstück!

Ca. 15h, zweite sms: Lomu schickt mir 3 Telefonnummern, mit denen ich in Kontakt treten kann!

Rufe H, gebürstete Lomu-Anhängerin! Sie hat schon ein Date. 16h Park fiction. Ich melde mich zur Stelle!

Meine anonymen Telefonnummern werden per sms vom Treffpunkt informiert.

Gegen 16h trudl ich dort ein. Es gibt noch 2 Stücke Apfel-Quark Kuchen -lecker!

Es sind schon Lomu-Informationen per sms eingegangen. Die Masse denkt... ich denke.. grün/weiss/rotes Objekt, Wasser, 7 Kirchturmuhren ???

Das kann nur Ecke Landungsbrücken sein! Reiflich durchdacht schwärmt die Masse aus, gen Zielort. Manch einer ist schneller am Ziel, als der Andere.

Unser (unbekanntes) Objekt des Wissensdurstes steht schon da, nicht in vorher genannten Farben, sondern in braun/weiss...auch attraktiv ;)

Wir werden vom Zielzielort in Kenntnis gesetzt. Ich nehme den Weg per bicikletta, mit noch weiteren 4 Radlern durch den Elbtunnel. Ein Erlebnis!

Wir erreichen als erste!, freudig erregt, den Lómu-Stützpunkt und beobachten diesen aus sicherem Abstand.

Unsere Gruppe bleibt für die nächsten 10 Minuten klein, so dass uns der Geduldsfaden reisst und wir uns auf die schöne Agnieszka stürzen müssen.

Auch die kleine Masse kann siegen und sich vorallem freuen :)

so verbrachten wir dann gemeinsam einen herrlich, sonnigen, inspirierten, intelligenten und massig starken (40 people?) Lomu-Tag auf der anderen Seite unserer geliebten Elbe.


J:

Ich war in der Flora Gruppe und ich denke nach einer Stunde haben wir uns alle in der Schanze getroffen.

Der Kontakt mit den anderen Gruppen war von Anfang da und so haben wir uns alle immer auf dem laufenden gehalten. Der Schwarm war schnell und wir haben dann alle eingesammelt auf dem Weg zum Pudel.


K1:

Ich war in der Gruppe an der Flora, um Punkt 14.00h wurde mir dieser Treffpunkt am Telefon genannt, bis ich dann dort war wurde ich von ca. 4 anderen Menschen ebenfalls dorthin zitiert..... wir haben uns dann von dort aus zu Mr. Kebap aufgemacht, da wir von den anderen beiden Gruppen wussten, bzw. auch mit beiden Gruppen schon telefoniert hatten.

Diese nannten uns übrigens auch die Hinweise, die bei uns relativ spät ankamen. ....


K2:

Nachdem ich drei Nummern per SMS von Euch bekommen hatte, habe ich gleich allen Nummern eine SMS mit meiner Nummer geschickt, worauf S sich als erster bei mir meldete. Wir überlegten, uns schon mal "St.Pauli-nah" zum Apfelkuchenessen zu treffen, da wo´s schön ist - also auf der Wiese über´m Pudels. Das habe ich an meine Kontakte weitergeleitet und S an seine.

Wir waren schnell eine Gruppe von 12 Leuten, von denen einige Kontakt zu Flora- und Kebapleuten hatten. Als die Hinweise auf den Zielort nach und nach einliefen, waren die Gruppen also schon per Telefon verbunden, so daß die Hinweise unverzüglich jeden erreichten, der zu einer der drei Gruppen gehörte.

H, aus unserer Pudels-Gruppe, fuhr mit dem Fahrrad los, um die Gegend rund um die Rickmer Rickmers zu erkunden, zeitgleich bewegten sich Flora- und Kebapconnection Richtung Pudels. Dort fanden sich schließlich mehr als 20 Menschen zusammen, die in kleineren Gruppen Richtung Landungsbrücken starteten, wo H inzwischen! Uhren, das dreifarbige Schiff, Wasser und Eis Meier geortet hatte.

So ungefähr war das, aus meiner Sicht.


H:

Der gestrige Nachmittag begann recht kryptisch, als nämlich ein Anruf mich ereilte, ich glaube, von S, der sich mir auch gleichsam als Lomuist vorstellte, mir erzählte, wie er aussieht und vor allem, wo wir uns treffen würden: An der Treppe oberhalb des Pudelclubs.

Etwa 30 Minuten später für traf ich mit K am Pudel ein. Hier warteten bereits fünf, sechs Andere. Zunächst notierten wir alle Telefonnummern, die wir von Dir bekommen hatten. Da im Laufe der Zeit noch jede Menge Leute dazustießen, hatten wir schnell 20 bis 25 Nummern zusammen. Die wurden alle angerufen.

Dadurch erfuhren wir vom Standort der anderen, die wir zu unserem nicht geringen Vergnügen mittels einer geschickten Strategie ebenfalls zu unserem Standort zu locken imstande waren.


P:

also das fing so an, dass ich eine sms erhalten hatte, wo drei telefonnummern drin waren und bevor ich überhaupt dazu kam, wurde ich schon angerufen und das ist schön, so angerufen zu werden, von leuten, die man gar nicht kennt und man weiß, die möchten nichts unangenehmes von einem, sondern die wollen kooperieren, wo doch die meisten Menschen immer nur Ärger machen wollen.

Wo der Mensch doch schon ein einziges Ärgernis ist, aber ich komm ab vom Thema... Und dann habe ich die anderen angerufen und die waren mir aber alle schon voraus, denn die wußten schon von dem Treffpunkt über der
Pudelstreppe, ich habe auch gleich gedacht, oh gut, ein Ort,den ich kenne, mit Ausblick, das ist sehr schön, da fahre ich gerne hin. ....

Dann kam das schönste Überhaupt: ich radel zur Treppe und da stehen zehn aufgeschlossene Leute, die ich nicht kannte, aber man hatte ein verbindendes Ziel und die "Überschrift" sich zu unterhalten und zu kooperieren, das war gut, sehr schön, sowas mag ich und sollte immer so sein und alles andere sollte man mit einer Atombombe wegsprengen.

Dann kamen die Nachrichten, was jedesmal neue energie und weitere Kooperation und Diskussion nötig und gut machte, aber irgendwie kamen wir nicht weiter und ich glaube, wenn die Sonne nicht so schön geschienen hätte, wäre es auch irgendwann langweilig geworden. Denn so eine Gruppe, hm, die sich noch nicht so gut kennt braucht schon so etwas wie jemand, der die Initiative übernimmt, aber wer soll das sein, man kennt sich ja nicht und dann mal so schnell eine Gruppenstruktur auszuknobeln ist nicht so leicht, wegen schüchternheit, Sonneneinstrahlung uswusf.

Nur reden über Vorstellungen, wie sieht was aus, wo könnte was sein, was schwierig und als Gruppe mit Fahrrädern und Fußgängern war man nicht eben flexibel. Das war ein Problem.

Lösung? Hmmm, nachdenkenswert aber da müßte ich jetzt länger drüber nachdenken, was sich sicherlich lohnen würde. Dann kamen die anderen, das war ein großes Hallo und auch schön, bloß dann war die Gruppe echt so groß, das gar nichts mehr ging und es gut war, dass die Lösung von Eismeyer kam. Da gab es dann endlich mal wieder was zu tun!

Ach ja und dann war es auch zu Anfang noch so, dass wir uns ständig subversive Sachen ausgedacht haben, wie die anderen Gruppen mit falschen Tipps versehen oder zu uns locken, einfach nur so, und wir auch überlegten, ob Eure Hinweise vielleicht Witzhinweise sind, man weiß ja nie hier in der großen Stadt, da weiß man ja nie, aber haben dann doch keinen Schabernack getrieben.

wir haben schon diskutiert über Schlump, Schanzenpark, Börse, Richmar Rickmers (ich war fest überzeugt, das die nur grün ist und immer wenn jemand gesagt hat, die könnte es sein, habe ich gesagt, nee die ist grün, außerdem bin ich Stadtführer und weiß alles besser, toll was?)

Irgendwann ist dann jemand hingeradelt und hat nachgesehen, aber da standen wir schon eine Stunde rum und da gab es schon Gruppenauflösungserscheinungen, weil man unmöglich eine Stunde im Kreis rumstehen kann, das geht irgendwann nicht mehr, ich habe dann J den Journalisten kennengelernt, den ich echt sehr nett finde!

Und als der Radler dann wieder kam, hab ich die Info gar nicht mehr bekommen, das das ding wirklich die Farben hat. Aber wie gesagt, das größte Problem war, das immer, wenn jemand einen Vorschlag gemacht hat oder eine idee hatte, zwei drei zugestimmt und zwei drei nichts und wiederrum jemand drittes einen gegenvorschlag gemacht hatte (also alles voll nett, aber eben unstrukturiert), so dass man nicht wirklcih zu einem Ergebnis kam.

Und zu zehnt oder zu zwanzig fährt geht man nicht mal eben irgendwohin, wo man sich nicht sicher sein kann, gerade wenns da wo man ist, es nett ist, naja, so eben. Dann kam EIsmeier und dann war es klar. HÄtte man auch echt mal eher drauf kommen können, das mit den UHRDINGERN war ja eigetnlilch auch nicht so schwer aber irgendwie eben doch.

LOMU #2

Intro
Was ist Schwarmintelligenz?

Smart-Mob-Experiment
– Anleitung
– Berichte der Teilnehmer

Pfadexperiment
Quizexperiment
Kommentare zu den Experimenten
Thesengalerie
Umfrage
Fotos



LOMU ist ein nicht-kommerzieller Aktionsbetrieb und wird derzeit ausschließlich von den Lomunauten getragen.